Lesungen

«Meine Mutter» – über den Charme und Fluch des Vergessens

 

Eine schweizer Schauspielerin und ein senegalesischer Musiker tauchen ein in das Werk «Meine Mutter» von Yasushi Inoue, einem der bedeutendsten japanischen Schriftsteller. Das autobiografische Buch handelt von Leben und Tod und von der Arbeit des Sterbens. Friedrich Dürrenmatt schrieb über das Werk «Was mich bewegte, war, wie nicht nur Inoue, seine Frau und Kinder, sondern auch seine Brüder, seine Schwester und sein Schwager am Alterszerfall teilnehmen, wie sie wahrnehmen, ohne die alte Frau zu entmündigen oder abzuschieben, sondern mit unendlicher Ehrfurcht vor dem Abspulen eines Lebens…wie sie überlegen, wenn die alte Frau des Nachts mit der Taschenlampe die Zimmer durchstreift, ob sie als junge Frau ihren Sohn oder als kleines Kind ihre Mutter suche, bis sie endlich bemerken, dass sie alle für die alte Frau gestorben und dass sie alle für die alte Frau jemand anderes sind. Fremde. Mütter, die altern und sterben, gibt es auf der ganzen Welt. Die Art, wie wir damit umgehen, ist unterschiedlich. Das Urmenschliche, nämlich das Abschiednehmen von der eigenen Mutter, verbindet. Yasushi Inoue zeigt uns auf poetisch humorvolle Art, dass Altern und Sterben nicht nur traurig sind.

«Die Schauspielerin Vreni Achermann und der Musiker Sadio Cissokho sind ein eingespieltes Duo. Sie spielen in diversen Stücken beim Tourneetheater visch&fogel aus Willisau. Mit den Erzählungen von Yasushi Inoue vertiefen sie sich in die japanische Kultur, die beiden fremd ist, und entdecken Gemeinsamkeiten.»

musikalische Lesung im Alten Spital Solothurn im Rahmen der «Aktionstage Psychische Gesundheit Kanton Solothurn», 04. Nov 2021


Ella Maillart

«Für eine szenisch-musikalische Lesung mit Texten von Ella Maillart konnten wir die Schauspielerin Vreni Achermann aus Willisau und Mahmoud Turkmani, Musiker aus dem Libanon, gewinnen. Er wohnt in Oberscherli bei Bern und hat für diesen Auftritt am festival Sursee seine Europatournee unterbrochen.»