Toggali

ein urbaner Alptraum

von Vreni Achermann

Eva Engel lastet etwas so sehr auf der Brust, dass sie meint ersticken zu müssen. Toggali, ein urbaner Alptraum, appelliert an die Kunst des Überlebens in einer Sinnkrise. Das Stück ist eine Hommage an den Jazz und die wilden Napfgeister. Kernige Poesie und berührende Komik tanzen miteinander. Eine sagenhafte Geschichte.

 

Eva Engel lastet etwas so sehr auf der Brust, dass sie meint ersticken zu müssen. Das Toggali. Die Psychiaterin hat die Schnauze voll. In der Klinik hört sie seit Jahren Seelengeschichten. Längst hat sie die professionelle Distanz verloren. Sie wird von ihren Patienten verfolgt. Besonders der Jazzmusiker Ferdinand Fink lässt sie nicht mehr los. Auch ihr Ehemann Philipp lebt in seiner eigenen Welt. Nachts studiert er die aktuellsten Börsenkurse und schreibt Briefe an Gläubiger. Jedes Jahr feiert das Paar mit Eduard und Elfriede Silvester. Er ein top Börsenmakler, sie eine Künstlerin. Das Fest platzt. Hals über Kopf flüchtet Eva Engel aus der Stadt und findet sich in einer archaischen Welt wieder. Im „Vogelloch“ begegnet die Erschöpfte der kurligen Tante Babett. Diese behauptet, dass sie des Nachts mit drei männlichen Geistern zum Tanz ausgehe. Auf geheimnisvolle Art begegnet Eva ihren Ahnen, einem Totentanz, der sie zu ihrem Toggali führt. Toggali, ein urbaner Alptraum, appelliert an die Kunst des Überlebens in einer Sinnkrise. Das Stück ist eine Hommage an den Jazz und die wilden Napfgeister. Der Regisseur Hannes Leo Meier schlägt auf witzig ironische Weise eine Brücke zwischen zivilisierter und archaischer Kultur. In blitzschnellen Wechseln lässt er die Schauspielerin Vreni Achermann ein Arsenal von zwölf Figuren verkörpern. Der Musiker Thomas Achermann öffnet Räume mit jazzigem Städtesound und taucht in archaische Körperlaute. Die Bühnenbildnerin Beatrix Wicki kreiert einen magischen Raum und vertraut auf die Spielfreudigkeit der Protagonisten. Mit vereinten Künsten vertreiben sie das Toggali. 

Die Uraufführung fand am 17. April 2013 auf der Rathausbühne in Willisau statt. Anschliessend ging das «Toggali» bis Ende 2014 auf eine Schweizer Tournee.

«Verwandlungsfähig zeigt sich die Schauspielerin unter der Regie von Hannes Leo Meier, markant zeichnet ihr Gesicht die Züge der alten und verschrobenen Menschen nach, der böse Mund züngelt, die schlimme Stimme krächzt. Der "urbane Alptraum", wie das Stück im Untertitel heisst, ist kantig geschnitzt. Die Urbanität steuert der Jazzsänger und Saxofonist Thomas Achermann bei. Er untermalt, gibt lautmalerisch und in Englisch singend Gegenpart und Atmosphäre.»

-Neue Luzerner Zeitung, Urs Bugmann

Besetzung

Hannes Leo Meyer Regie

Vreni Achermann Stück/Spiel

Thomas Achermann Musik

Ueli Blum Dramaturgie

Beatrix Wicki Bühnenbild

Sybille Rölli Kostüm

Mariana Coviello Choreografie

Hans Troxler Produktionsleiter

Beat Auer Lichtdesign

Peter Albisser Technik

Georg Anderhub Fotografie

Annik Troxler Grafik

Eine Co-Produktion von

 «Toggali - ein urbaner Alptraum» startete
im Rahmen von Sagenhaft, dem Innerschweizer
Kulturprojekt der Albert Köchlin Stiftung.


wir danken!

Iso Peyer Übersetzung, Bea Maag Lagerraum, Hanspeter Sidler, Ambiente Schreinerei Grosswangen Bau Bühnenbild und Sponsor Premiere, Judith Bühler Reservationen, Rathausbühne, Daniel Emmenegger Präsident Rathausbühne, Stefan Anliker Hauswart Rathaus, Roland Schlumpf Theater im Burgbachkeller, Apotheke Kaufmann, Willisau Sponsor Premiere, Garage Heller, Gettnau Sponsor Premiere, Printex AG Dagmersellen Sponsor Premiere, AXA Winterthur, Jolanda Birrer, Agentur Willisau Sponsor Premiere, Franz und Beatrix Wicki Klavierstuhl, Knutwiler Mineralquelle, Linda Schwenk PET-Flaschen, Pierino Caprez Züridütsch, Luzerner Kantonalbank, Regionalsitz Willisau/Sponsor Premiere, Frieda Fölmi gangart, Menznau Schuh-Preparation.